Pilzinfektionen

Was ist das? Hefepilze der Gattung Candida können in geringer Zahl auf oder im Körper vorkommen, ohne einen Krankheitswert zu haben. Bei Störung des Immunsystems, Prüfungsstreß, psychische Belastung durch z.B. Partner/Familien/Arbeitsplatzprobleme oder nach bestimmten Therapien wie z.B. Antibiotikaeinnahme, können sich diese Pilze ausdehnen und zu Beschwerden führen. In der Scheide befindet sich eine normale Scheidenflora, die das Scheidenmilieu sauer hält. Eine veränderte Bakterienbesiedlung durch z.B. lokale Infektionen oder Zuckerkrankheit oder ein hormonelles Ungleichgewicht können das Wachstum der Pilze begünstigen.

 

Übertragungsweg: Meist ist es nicht die verdächtigte Toilette oder der Partner! Alle Keime, die  im Darm vorkommen, können in der Scheide zu einer Fehlbesiedlung führen, wenn die Rahmenbedingungen entsprechend sind.   

 

Wiederkehrende Infektionen: Sind sehr lästig, aber Pilze sind auch sehr hartnäckig. Teilweise kann die Infektion vom Partner wieder erneut übertragen werden, wenn dieser nicht behandelt wurde. Übertriebene Hygiene besonders mit Waschlotionen kann ebenfalls den physiologischen Schutzmantel des Scheideneingangs außer Kraft setzen und eine Entzündung begünstigen. Beim Reinigen nach dem Stuhlgang sollte von vorne nach hinten gesäubert werden.

 

Hygienemaßnahmen: Handtücher und Unterwäsche während einer Infektion täglich wechseln. Waschvorgang der Kleidung bei mindestens 60°C. Möglichst Seifen und Duschgels vermeiden, verwenden Sie für den Intimbereich Speziallotionen- aber auch diese nur sehr sparsam. Nur eigene Zahnbürsten benutzen und diese alle 3 Monate wechseln ( fragen Sie Ihren Zahnarzt )

 

Ernährung: Vermeiden Sie Süßigkeiten und Fette. Limonade und Getränke enthalten in der Regel viel Süßstoff oder Zucker.

 

Behandlung: Haben Sie Geduld bei der Behandlung und brechen Sie diese nicht eigenständig ab. Folgen Sie bitte unbedingt den Empfehlungen Ihres Arztes. Melden Sie sich bitte umgehend, wenn die Beschwerden nach der Behandlung noch vorhanden sind.

 

Ziel der Behandlung bei wiederkehrenden Entzündungen: Neben der Erregerbekämpfung steht die Wiederherstellung der natürlichen Scheidenflora im Vordergrund, da diese die  beste  ( und natürlichste ) Verteidigung gegen das Ausbreiten von Infektionserregern darstellt. Dauerhaft kann nur so der gewohnte Zustand wieder erreicht werden. "Keimfrei" ist der Mensch nie und stellt daher auch nicht das Ziel der Behandlung dar. Wichtig ist die Entfernung des sogenannten Biofilms, den  unerwünschte Keime in der Scheide nach einer Infektion hinterlassen können. Dies ist der Ansatzpunkt von vielen Therapieverfahren, wobei noch keine "Ideallösung" für alle Situationen gefunden worden ist. Auch deshalb gibt es häufig wiederkehrende Entzündungen. Fälschlicherweise wird oft angenommen, die letzte Entzündung sei nicht ausreichend oder lange genug behandelt worden.