Zwischenblutungen
Einmalig auftretende Zwischenblutungen ohne Pilleneinnahme / unter Pilleneinnahme treten gewöhnlich früher oder später bei jeder Frau auf. Zunächst gibt dies keinen Anlaß zur Sorge, sofern es sich um ein einmaliges Ereignis handelt. Häufig tritt dies auch bei Neueinstellung mit einer Antibabypille in den ersten zwei Anwendungsmonaten auf. Bei wiederholt auftretenden Zwischenblutungen sollte eine weitere Abklärung erfolgen. Zwischenblutungen treten auch häufig bei Falscheinnahme der Pille ein ( z.B. wenn Antibabypillen vergessen wurden oder bei einigen Frauen auch schon, wenn die Pilleneinnahme nur einige Stunden verschoben wurde )
Anhaltende Schmierblutungen
über einen längeren Zeitraum sind für die Patientin ( sowie Partner ) störend und unangenehm. Bei zuvor unauffälligem Blutungsverhalten kann dies u.a. an dem Pillenpräparat liegen und eine Umstellung erforderlich machen. Organische Ursachen wie z.B. Eierstockzysten, Uterusmyome oder verdickte Gebärmutterschleimhaut aber auch eine Frühschwangerschaft sollten vorher abgeklärt werden. Schmierblutungen können auch bei reinen Gestagenpräparaten wie Hormonstäbchen oder Hormonspirale oder reinen Gestagen Tabletten sporadisch auftreten. Ohne den Östrogenzusatz ist das Blutungsverhalten "unvorhersehbar" und muß daher individuell ausgetestet werden.
Blutungsveränderungen im ersten Anwendungsmonat einer Antibabypille/ Hormonspritze/ Hormonspirale
Im ersten Anwendungsmonat von einem hormonellen Verhütungspräparat kann es häufiger zu Zwischen- bzw. Schmierblutungen kommen. Dies gibt sich im Normalfall nach kurzer Zeit, bis sich der Körper an das Präparat gewöhnt hat. Bei der Hormonspirale z.B. nimmt die Zahl der Blutungstage zunehmend im ersten halben Jahr ab. Sollten die ungewohnten Blutungen aber anhalten, stellen Sie sich bitte zur Kontrolle vor.
Anhaltende Periodenblutung
Periodenblutung von (normal) 3-7 Tagen hört einfach nicht auf und geht unvermindert bzw. mit kleinen Schwankungen immer weiter. Hier sollten organische Ursachen wie Polyp in der Gebärmutter, Schleimhautverdickung der Gebärmutter, Myomknoten, Eierstockzysten etc. ausgeschlossen werden.
Blutung bei Frühschwangerschaft
bei relativ vielen Schwangeren treten in einer frühen Phase der Schwangerschaft Schmierblutungen- meist bräunlich- für kurze Zeit auf. Dies ist zunächst nichts Ungewöhnliches. Dennoch sollte jede Blutung in der Frühschwangerschaft möglichst umgehend durch eine Ultraschalluntersuchung durch die Scheide kontrolliert werden. Wichtig ist es die Blutgruppe der Schwangeren zu kennen. Bringen Sie bitte unbedingt Ihren Mutterpaß mit! Eine leichte Blutung bedeutet nicht automatisch eine Fehlgeburt!
Blutung nach den Wechseljahren
Zum Zeitpunkt der Wechseljahre wird bei vielen Frauen die Periode unregelmäßiger und es können einige Monate vergehen, bis die nächste Periode kommt. Tritt nach mehr als 6 Monaten eine erneute Blutung aus der Scheide auf, muß unbedingt eine Abklärung erfolgen. Weitere diagnostische Schritte wie transvaginaler Ultraschall sollte durchgeführt und eine Ausschabung besprochen werden. Dies ist unabhängig von der Stärke oder Dauer der Blutung! Auch ganz geringe Blutungen können als einziges Zeichen für eine Neubildung vorkommen.
Ausbleiben der Monatblutung
Zunächst ist immer eine Schwangerschaft auszuschließen. Hormonelle Fehlfunktionen und oder Streßfaktoren sind mit die häufigsten Ursachen. Diese müssen durch entsprechende Untersuchungen abgeklärt werden. Unter der Pilleneinnahme schwächt sich die Monatsblutung häufig erheblich ab und kann u.U. auch ganz ausbleiben. Bei reinen Gestagenpräparaten wie Gestagenpille, Hormonstäbchen oder Hormonspirale ist das sogar ganz normal. Vor Eintreten der Wechseljahre kommt dies auch sehr häufig vor.
Hormonabnahme
Durch eine einfache Blutabnahme können die weiblichen Hormone bestimmt werden. Dies ist nur bei bestimmten klinischen Fragestellungen sinnvoll. Die Blutabnahme sollte je nach Fragestellung zwischen dem 3. - 5. Zyklustag bzw. 6-7 Tage nach dem erwarteten Eisprung erfolgen. Dabei ist der erste Zyklustag immer gleichbedeutend mit dem Einsetzen der Periodenblutung. Für Patientinnen, die den Kinderwunsch noch länger aufschieben möchten, gibt es auch die Möglichkeit die Eizellreserve der Eierstöcke zu überprüfen. Ist die Reserve noch gut vorhanden, kann der Kinderwunsch aufgeschoben werden, ist die Eizellreserve bereits deutlich erniedrigt, sollte ein Kinderwunsch lieber früher verwirklicht werden.
Uterusmyom
fast immer gutartige Knoten im Bereich der Gebärmutter. Die Gebärmutter ist ein Muskel, in dem/ auf dem sich hier knorpelartige Knoten befinden. Diese können isoliert oder zahlreich von unterschiedlicher Größe auftreten. Je nach Größe und Anzahl können Probleme wie Sterilitätsprobleme, verstärkte Regelschmerzen, Druckgefühl im Unterbauch oder Blutungsstörungen auftreten. Myome wachsen in der Regel relativ langsam und finden sich häufiger mit steigendem Alter. Im Gegensatz zu Zysten, die platzen können und nach kurzer Zeit wieder verschwunden sind, bleiben Myome und sollten regelmäßig auf mögliches Wachstum kontrolliert werden. Dies ist am besten durch einen Ultraschall durch die Scheide möglich.
Ovarialzyste
bei einer Frau in der Geschlechtsreife ( ohne Pilleneinnahme ) wächst jeden Monat eine Eizelle heran, die bei Tischtennisballgröße platzt ( Eisprung ). Falls es nicht zum Platzen kommt, kann sich dieses mit Wasser gefüllte Bläschen immer weiter vergrößern. Dabei können Beschwerden wie Schmerzen oder Blutungsstörungen auftreten. Die sonographische Untersuchung gibt Aufschluß über die Art der Zyste. Eine Unterscheidung der verschiedenen Zysten ist unbedingt erforderlich. Erst bei größeren Zysten oder bei plötzlich auftretenden sehr starken Schmerzen oder auch bei besonderen Zystenformen ist eine Bauchspiegelung erforderlich. Während Zysten im Alter der Geschlechtsreife meist gutartig sind, sind neu aufgetretene Zysten in den Wechseljahren zunächst immer als verdächtig anzusehen. Zysten können plötzlich -wie ein Luftballon- platzen und sind dann nicht mehr nachweisbar.
Fibroadenom der Brust
hierbei handelt es sich um gutartige Knoten, die sich im Brustdrüsengewebe finden. Häufig sind diese als nicht schmerzhafte gut verschiebbare Knoten tastbar. Es handelt sich um eine deutliche Gewebsverhärtung, die im Verlauf auch durch apparative Diagnostik beobachtet werden sollte. Die Diagnosestellung kann durch eine Mammastanzbiopsie bzw. durch eine chirurgische Entfernung des Knotens bestätigt werden. Ganz sichere Aussagen über einen Befund kann aber nur durch eine feingewebliche Untersuchung erfolgen.
Mammazyste
wassergefüllte Bläschen im Bereich des Brustdrüsengewebes von unterschiedlicher Größe. Meist sind diese völlig harmlos, können aber je nach Größe und Anzahl Beschwerden wie Schmerzen/ Spannungsgefühl mit sich bringen. Kleinere Zysten bedürfen keiner Behandlung, größere Zysten müssen u.U. abpunktiert werden. Die primäre Diagnostik wird durch eine Ultraschalluntersuchung der Brust durchgeführt.
Brustschmerzen
Bei Schmerzen im Brustdrüsengewebe sollten Sie folgende Fragen beantworten können: einseitige oder beidseitige Schmerzen, Art und Dauer der Schmerzen, Zusammenhang mit der Zyklusphase z.B. vor der Periode, Einnahme von Medikamenten, Absonderung aus der Brustwarze ? Die Brust sollte abgetastet werden und in Ergänzung bietet sich dann u.a. der Brustultraschall an.
Mammographiescreening
die reine Vorsorgemammographie darf zwischen dem 50. und 69. Lebensjahr alle 2 Jahre durchgeführt werden. Die Brustscreeningstellen sind von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich strukturiert. Die Zentren holen sich die Anschriften der in Frage kommenden Patientinnen von den Einwohnermeldeämtern. Es erfolgt dann eine Einladung zur Mammographie. siehe auch "Mammographie". Die Telefonnumern der Screeningstellen für Baden Württemberg und Bayern finden Sie unter der Rubrik Informationen "Mammographie"
Prämenstruelle Beschwerden
treten meist in der zweiten Zyklushälfte auf und umfassen häufig Nervosität, Spannungsgefühl durch Wassereinlagerungen, Berührungsempfindlichkeit der Brüste, Stimmungsschwankungen etc. Sind sehr häufig durch Hormonschwankungen/ änderungen bedingt. Können häufig auch von Monat zu Monat in unterschiedlicher Intensität auftreten. Einzudämmen durch hormonelle aber auch nicht hormonelle Maßnahmen.
Migräne/ Kopfschmerzen vor bzw. während der Periode
Sind häufig durch einen Hormonabfall zum Periodenzeitpunkt bedingt. Halten Sie bitte genau fest, zu welchem Zykluszeitpunkt die Beschwerden beginnen und wie lange diese anhalten. Falls o.g. Hormonabfall die Ursache der Beschwerden ist, kann eine hormonelle Therapie oder auch eine alternative Therapie mit Vitaminen bzw. auch Akupunktur erfolgen. Wichtig ist auch die Unterscheidung in Migräne mit oder ohne Aura.
Periodenschmerzen
ein leichtes Ziehen kennen fast alle Frauen während der Periodenblutung und ist als normal einzustufen. Unter der Pilleneinnahme schwächen diese Beschwerden deutlich ab und verschwinden teilweise ganz. Ebenso sind diese Beschwerden bei Einnahme ( Spritze / Stäbchen / Hormonspirale ) von reinen Gestagenpräparaten verschwunden, da bei diesen Mitteln keine Periode mehr auftritt. Verstärkt werden die Beschwerden jedoch meist durch eine Kupferspirale, bei bekannter Endometriose Uterusmyomen und auch bei nach hinten geneigter Gebärmutter. Je nach Grad der Beeinträchtigung der Patientin sollte eine geeignete Therapie gewählt werden. ( z.B. krampflösende Mittel, Schmerzmittel, Einnahme von Gestagenpräparaten oder die klassische Pille)
Ausfluß
Eine Befeuchtung der Scheide und ein zyklusabhängiger Schleim sind ganz normal und stehen auch unter hormonellem Einfluß. Zahlreiche Keime sind in der Scheide zu Hause und gehören zur normalen Scheidenflora. Wenn diese gestört ist, folgt meist eine Infektion sofern die Selbstheilungskräfte des Körpers nicht ausreichen. Der Scheidensäurewert erhöht sich und dadurch können sich Keime, die sonst nur ein Schattendasein haben, überproportional vermehren. ( siehe Scheidenentzündung )
Scheidenentzündung
die normale Scheidenflora ist gestört und pathologische Keime vermehren sich. Häufig gekennzeichnet durch einen fischig riechenden Ausfluß und Brennen, bei vermehrtem Juckreiz ist dagegen eher an eine Pilzinfektion zu denken. Der größte Fehler ist hierbei eine übertriebene Hygiene mit Seifenprodukten. Die meisten Keime kommen nicht von außen ( fremde Toilette ) sondern entwickeln sich auf Grund der gestörten Scheidenflora.
Scheidenpilz
Siehe Pilzerkrankungen.
Kontrolle nach Pilz- oder Harnwegsinfektionen
Wenn Sie trotz vollständig durchgeführter Therapie weiterhin Beschwerden haben, kommen Sie bitte umgehend zur Kontrolle vorbei. Bei Harnwegsinfekten können die Bakterien resistent auch das Antibiotikum sein. Dies hat dann kaum eine Wirkung gehabt. Auch hier ändert sich die Therapie ( Auswahl und Dauer der Behandlung ) seit den letzten Jahren. Vor Antibiotikaeinnahme bitte immer einen evt. vorhandenen Allergiepaß vorlegen !
Sexuell übertragbare Erkrankungen
Dazu gehören u.a. Gonorrhö, Chlamydien, Syphilis, Hepatitis B, HPV, Herpes, HIV, Pilze, Trichomonaden, Parasiten. Wir halten dazu in der Praxis entsprechendes Informationsmaterial für Sie bereit. Siehe dazu auch www.bzga.de. Siehe auch Chlamydien auf der Extraseite. Nicht alle Geschlechtskrankheiten äußern sich mit eindeutigen Symptomen. Im Interesse aller Beteiligten sollten jedoch STD (sexual trasmitted desease ) durch Spezialuntersuchungen abgeklärt werden.
Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
Dürfen nicht unterschätzt werden, da neben den Schmerzen für die Patientin auch zunehmend Beziehungsprobleme drohen. Mögliche Ursachen sind entzündliche Veränderungen im Intimbereich, anatomische Besonderheiten wie enger Scheideneingang, Ovarialzysten, nach hinten geknickte Gebärmutter, Endometriose etc. Eine Therapie muß individuell nach den Ursachen festgelegt werden.
Senkung
Erschlaffung des weiblichen Beckenbodens und Absenken der Gebärmutter/ Blase/ vordere Scheidenwand. Führt meist bei zunehmendem Befund zu Blasenschwäche. siehe auch "Blasenschwäche" und deutlichem Druckgefühl nach unten.
Vorfall
Extremer Senkungszustand. Die Gebärmutter kann sich bis vor die Schamlippen vorwölben. Für eine dauerhafte Lösung wird eine OP nicht zu vermeiden sein. Zur Überbrückung kann auch ein Pessar eingelegt werden und den Vorfall zurückhalten.
Ist ein HPV Test vor einer Impfung notwendig?
Wird nicht als erforderlich angesehen (Stand Jan 2007 - siehe HPV-Infektion: Impfung, Diagnostik und Therapie - Geburtsh. Frauenheilk, 2007;67:R1-28)
Ergebnis einer HPV Austestung
Wir unterscheiden in dieser Virenfamilie zwei Untergruppen: (Digene Hybrid Capture II)
- low risk durch z.B. Typen wie 6/11/42/43/44, die mit niedrigen kanzerogenen Risiko einhergehen. Diese Subtypen sind eher verantwortlich für die Feigwarzen im Genitalbereich
- high risk durch z.B. 16/18/31/33/35/39/45/51/52/56/58/59/68, die mit einem mittleren bis hohen kanzerogenen Risiko einhergehen. Diese Subtypen sind verantwortlich für Veränderungen am Gebärmutterhals, an dem die Abstrichkontrollen bei der Routineuntersuchung abgenommen werden.
Wenn das Immunsystem es nicht schafft, diese Viren innerhalb von ca. einem Jahr zu eliminieren, steigt mit zunehmender Infektionszeit das Risiko, daß diese Viren zu Veränderungen des Gewebes führen können. Es sollten regelmäßige Abstrichkontrollen u.U. auch in kürzeren Intervallen durchgeführt werden. Dies hängt auch von den Ergebnissen der normalen Krebsvorsorgeabstriche ab.
Fragen zur Pilleneinnahme / Hormonanwendung / Pille danach
siehe "Information Pilleneinnahme und Verhütung"
Thrombose
Bildung eines Blutgerinnsels in einem Gefäß, meist einer Vene in einem Bein. Dadurch Verschluß des Gefäßes und die gefährliche Möglichkeit, daß sich dieser "Verschlußkorken" in der Vene irgendwann löst und in den Blutkreislauf gelangt ( Embolie ). Letztere kann lebensbedrohliche Zustände herbeiführen. Bei Auftreten von Beschwerden z.B. Schmerzen im Bein, Schwellung des Beins mit Schmerzen etc besonders bei zusätzlichen Risiken wie Operationen in letzter Zeit, Knochenbrüchen, längere Immobilisierung, Rauchen, vorbestehende Gerinnungsstörungen oder Erkrankungen des Gefäßsystems, Einnahme von Hormonpräparaten etc. sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen. Daher erfassen wir immer während einer Untersuchung/ Rezeptverschreibung bei Ihnen Risikofaktoren für eine Thrombose. Bei gesunden Frauen im Alter von 25 Jahren liegt die Gefahr einer spontanen ( ohne erkennbaren Grund ) Thrombose bei 4:10.000 Frauen. Unter der Einnahme der Antibabypille steigt die Gefahr auf das Doppelte also circa 8-9:10.000 Frauen. Im Wochenbett liegt dieses Risiko jedoch noch höher und zwar bei 20-50:10.000 Frauen. Wichtig sind natürlich die weiteren Umstände wie Übergewicht, vorhandene Krampfadern und natürlich Rauchen und Bluthochdruck.
Embolie
Dabei löst sich ein Thrombus ( s. Thrombose ) von einem peripheren Gefäß z.B. Beinvene und gelangt so zum Beispiel in das Herz / Lunge bzw. auch Gehirn. Es handelt sich um eine sehr schwerwiegende Komplikation und kann auch heute noch tödlich enden! Siehe auch Schlaganfall.